Die Siedlung Estreito
da Camara de Lobos liegt nördlich der Autobahn in 400 m
Höhe am Hang über dem Ort Camara de Lobos inmitten von Bananen- und
Weinpflanzungen.
Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt haben, spazieren wir durch die große,
gepflegte Hotelanlage mit tropischer Gartenpracht und dann weiter in den nur
5 Minuten entfernten Ort.
Wir stellen sofort fest, dass es
hier an der Südküste mehr Trubel und Verkehr gibt als an der Nordküste
Das Wetter heute: Fast wolkenlos bei ca. 25°C.
Dienstag, 29.4.2008:
Wir werden die Inselbesichtigung heute entlang der Südküste nach Westen
hin fortsetzen. Wir fahren zuerst auf der Autobahn bis Ribeira Brava und dann
die Küstenstraße entlang bis Arco da Calheta.
Nun geht es kurvenreich und steil bergauf nach Loreto,
wo wir einen der eigenwilligsten Kirchenbauten Madeiras bewundern können.
Die Capela de Nossa Senhora do Loreto besteht
aus einer im 16. Jahrhundert errichteten Kirche, deren manuelinisches Südportal
und die Mudejar-Decke (spanischer Kunststil aus dem 14. Jahrhundert) noch gut
erhalten sind. Der offene, überdachte Vorbau wurde später hinzugefügt,
wahrscheinlich weil die wundertätige Gottesmutter von Loreto so viele Pilger
anzog, dass das Kirchlein nicht ausreichend Platz bot.
Weiter nach Calheta:
Das 6.000 Einwohner zählende Calheta ist der Hauptort eines aus mehreren
Gemeinden bestehenden Konglomerats (=Zusammengewürfeltes), zu dem unter
anderem Arco de Calheta, Loreto und Estreito de Calheta gehören.
Die Hauptstraße etwas bergan liegt an der linken Seite die aus dem 15.
Jahrhundert stammende Heilig-Geist-Kirche,
die in den nachfolgenden Jahrhunderten zahlreiche bauliche Veränderungen
erfuhr, 1999 aber originalgetreu restauriert wurde.
Im Innern können wir eine sehr
schöne Holzdecke im Mudejar-Stil mit wertvollen Einlegearbeiten aus Holz
bewundern.
Der wuchtige, niedrige Kirchturm ist mit einer Armillarsphäre und dem Kreuz
des Christusordens geschmückt.
Schnapsbrennerei: Gleich hinter der
Kirche treffen wir auf Madeiras einzige noch heute produzierende Zuckerschnapsfabrik.
Wie lange das traditionsreiche Unternehmen noch arbeiten wird, steht allerdings
in den Sternen, denn der Aguardente, früher das Getränk der Armen,
würde durch die bald fällige EU-Besteuerung von Alkoholika so teuer
werden, dass er gegen Importprodukte keine Chance hätte. Die Fabrik kann
besichtigt werden.