10. Tag: Mit dem Taxi geht´s vom Campingplatz in die City ($ 28,-).
Quebec - Allgemein:
Im Jahre 1535 landete der französische Seefahrer und Entdecker Jacques
Cartier im Gebiet des heutigen Quebec, in der Nähe des Huronendorfes Stadacona.
1608 erreichte Samuel de Champlain den St.-Lorenz-Strom und gründete am
Zusammenfluss von St.-Lorenz-Strom und St. Charles River eine kleine befestigte
Siedlung, die er nach dem indianischen Wort "Kebek", d.h. "Vereinigung
der Wasser", Quebec nannte. 1615 kamen Franziskaner nach Neufrankreich,
um die Indianer zu christianisieren. Durch den Handel mit Pelzen, die Ausstattung
der Forscher, die zu Expeditionen ins Landesinnere aufbrachen, und die ertragreiche
Landwirtschaft gewann der Ort zunehmend an Bedeutung und wurde zum Zentrum Neufrankreichs.
Quebec
ist die am meisten französisch anmutende Stadt in Kanada. Sie wurde, wie
bereits erwähnt, 1608 von dem französischen Entdecker Samuel de Champlain
am Steilufer des St.-Lorenz-Stromes als befestigte Siedlung gegründet und
diente ihm als Ausgangspunkt für seine Forschungsreisen ins Landesinnere.
Den Reiz einer großen historischen Vergangenheit bewahrt Quebec noch heute.
Als eine der ältesten Städte Kanadas wird sie häufig "Wiege
der französischen Zivilisation in Nordamerika" genannt. 95 % der
knapp 500.000 Einwohner im Großraum Quebec sprechen französisch.
Französische Lebensart und Lebensform sind überall lebendig.
Quebec ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Um zwischen der Provinz
und der Stadt zu unterscheiden, benutzen die englischsprachigen Kanadier die
Bezeichnung Quebec City, wenn sie die Stadt meinen. Die französischsprachigen
Kanadier aber nennen ihre Stadt einfach Quebec.
Die
Stadt besteht aus zwei Teilen:
1. Innerhalb der alten Stadtmauern liegt die Altstadt mit der mächtigen
Zitadelle, prächtigen Regierungsgebäuden, historischen, in den letzten
Jahren aufwendig restaurierten Häusern, engen Gassen, kleinen Plätzen
und dem prachtvollen Château Frontenac, dem Wahrzeichen der Stadt.
2. Vor den Stadtmauern dehnen sich die modernen Vororte mit Verwaltungsgebäuden,
Einkaufszentren und Wohnsiedlungen immer weiter aus. Hier wirkt Quebec wie jede
andere moderne kanadische Stadt, während man sich beim Bummel durch die
malerische Altstadt in eine französische Kleinstadt versetzt fühlt.
Quebec ist bei den Kanadiern, US-Amerikanern und anderen ausländischen
Besuchern ein gleichermaßen beliebtes Reiseziel. Ein Hauch von Romantik
und eine Erinnerung an Europa liegt über der alten Stadt.
Wir beginnen unseren Stadtrundgang beim Hafen und arbeiten uns Straße für Straße den Berg hinauf.
Im Herzen der Altstadt liegt der Place d´Armes. Hier wurden in früherer Zeit die Paraden abgehalten und öffentliche Reden vorgetragen. Heute ist es ein gepflegter Platz, in dessen Mitte ein Denkmal steht, das an die Ankunft der ersten Missionare im Jahre 1615 erinnert.
Das
Château Frontenac ist das Wahrzeichen
der Stadt, ein großes, weithin sichtbares Schlosshotel, das 1892 im Auftrag
der Canadian-Pacific-Railway errichtet
wurde.
Zuvor stand an dieser Stelle das Château Saint-Louis, die Residenz der
Gouverneure von Neu-Frankreich. Das Schloss wurde durch Brände und feindliche
Angriffe mehrfach beschädigt und 1834 vollständig zerstört.
Das Hotel wurde nach dem Comte de Frontenac benannt, einem der Gouverneure Quebecs.
Das gewaltige Bauwerk wurde nach mehreren Anbauten 1925 durch den Bau des 17
Stockwerke hohen Mittelturmes fertiggestellt und beherrscht mit seinen Türmen
seitdem die Stadt. Das Hotel verfügt über 500 Zimmer und mehrere Konferenzsäle,
in denen auf Einladung des kanadischen Premierministers Mackenzie King 1943
und 1944 die historischen Konferenzen zwischen dem amerikanischen Präsidenten
Franklin D. Roosevelt und dem britischen Premierminister Winston Churchill stattfanden.
Viele berühmte und bedeutende Persönlichkeiten haben das Château
Frontenac im Laufe der Jahre besucht, so z.B. Königin Elisabeth II., der
amerikanische Flieger Charles Lindbergh, der Filmregisseur Alfred Hitchcock
und Filmschauspieler und Sänger aus aller Welt.
Vor
dem Château Frontenac und 65 m über dem St.-Lorenz-Strom liegt die
Terrasse Dufferin, ein breiter Plankenweg,
ein beliebter Treffpunkt und eine vielbesuchte Promenade mit Aussichtspunkten,
Bänken, Straßenmusikanten und Gauklern und einen wundervollen Ausblick
auf den St.-Lorenz-Strom.
Die etwa 50 m lange Terrasse Dufferin wurde 1838 angelegt und 40 Jahre später
auf 427 m verlängert. 1960 wurde sie an ihrem westlichen Ende mit der "Promenade
des Gouverneurs" verbunden, die unterhalb der mächtigen
Festungsmauern verläuft, sodass nun eine Verbindung zwischen dem Château
Frontenac und der Zitadelle besteht.
Am
Nordende der Terrasse Dufferin steht das Samuel
de Champlain-Denkmal, das den Gründer der Stadt darstellt.
Von der Terrasse Dufferin kann man mit dem "Funicular", einer Seilbahn, hinunterfahren zum Place Royal, dem Zentrum der alten Unterstadt. Die Bahn wurde bereits 1879 gebaut und zuerst mit einer Dampfmaschine, später dann mit Strom betrieben. Seit 1978 kann man den Blick durch große Panoramascheiben genießen.
Die Zitadelle liegt auf dem vorspringenden
Cap Diamant, etwa 110 m über dem St.-Lorenz-Strom. Sie wurde in den Jahren
von 1820 bis 1852 an der Stelle einer älteren Festung gebaut. Es ist die
größte Festungsanlage auf dem nordamerikanischen Kontinent, eine
riesige, guterhaltene, sternförmige Anlage, deren Bauten durch Festungsmauern,
Wälle und Gräben geschützt sind.
Eines der restaurierten Gebäude dient heute als Sommerresidenz des Generalgouverneurs.
In einem Pulverturm des 18. Jahrhunderts wurde ein Militärmuseum eingerichtet.
Von dort kann man die gesamte Anlage gut überblicken. In der Zitadelle
ist heute das Königliche 22. Regiment stationiert.
Mittagessen
im exquisiten Restaurant "Le Crémaillère" Ecke Rue Saint
Jean/Rue Saint Stanislas (gegenüber vom Saint-Alexandre Pub mit seinen
200 Biersorten).
Manfred bestellt ein Mittagsmenü: Pikantes Gemüse in gebratener Schinken-Calzone
(zusammengeklappt) mit Tomatensauce, Senf- und BBQ-Sauce; gebratenes Lachsfilet
mit Couscous, Paprikastreifen, roten und gelben Rüben in Essig gekocht,
dazu ein Glas Weißwein. Und ich bestelle als Mittagsmenü: Hühnercremesuppe;
Boef Stroganoff mit Nudeln, dazu ein Glas Rotwein. Für beide gibt es zum
Nachtisch Kaffee und Mokkacremetorte.
Nach diesem ausgezeichneten Mahl geht es weiter mit unserer Besichtigungstour in Quebec City.
Die
Unterstadt, Basse-ville, lockt viele
Besucher an, die den Reiz der liebevoll restaurierten historischen Häuser
und die lebendige Atmosphäre der Unterstadt gleichermaßen genießen.
Mittelpunkt der Unterstadt ist der Place Royale.
Hier begann im Jahre 1608 die französische Kolonisation in Nordamerika.
Mit dem Bau der "Habitation", dem ersten Wohn- und Lagerhaus, gründete
Samuel de Champlain die erste dauerhafte Siedlung in Neufrankreich, die schon
bald um einen Pelzhandelsposten erweitert wurde. Der Handel blühte, der
Ort wuchs, und der Platz entwickelte sich zu einem geschäftigen Marktplatz,
an dem um die Mitte des Jahrhunderts wohlhabende Händler ihre Wohnhäuser
bauten. 1686 wurde eine Büste Ludwig XIV., des Sonnenkönigs, aufgestellt
und der Platz ihm zu Ehren Place Royale genannt.
In den letzten Jahren wurden viele der Häuser sorgfältig restauriert
und vermitteln jetzt einen sehr guten Eindruck von einer französischen
Stadt des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die
kleine Kirche Notre-Dame-des-Victoires,
die 1688 erbaut und trotz starker Zerstörung durch die Engländer im
Jahre 1759 wieder nach den Originalplänen aufgebaut wurde. Eine gründliche
Renovierung wurde 1969 durchgeführt. Im Kircheninnern fällt der Altar
auf, der wie eine Festung gestaltet wurde.
Das große Regierungsviertel von Quebec liegt westlich vom Stadttor Saint-Louis, auf dem Parlamentshügel außerhalb der alten Stadtmauern. Hier verläuft die Prachtstraße Quebecs, die Grande Allée Est, die häufig mit den Champs-Elysées verglichen wird. In den schönen, oft im viktorianischen Stil gebauten Häusern gibt es viele kleine Restaurants und Straßencafés.
Das
Parlament, "Hôtel du Parlement"
wurde zwischen 1877 und 1886 gebaut und ähnelt den großen französischen
Schlössern des 16. Jahrhunderts.
Im Vordergrund steht das Denkmal des Honoré Mercier.
Westlich
der Zitadelle liegt der ca. 80 ha große Parc
des Champs-de-Bataille mit den Plaines d´Abraham.
An dieser Stelle fand 1759 eine entscheidende Schlacht im Krieg zwischen England
und Frankreich statt. Die aufgestellten Tafeln informieren über den Verlauf
der Schlacht, in dem sich die britischen Truppen unter General Wolfe und die
von den Montcalm geführten französischen Truppen gegenüberstanden.
Der Kampf endete mit dem Sieg der britischen Truppen, der wesentlich zur Eroberung
Neu-Frankreichs durch Großbritannien beitrug. Beide Generäle wurden
in der Schlacht schwer verwundet und fanden den Tod.
Zum Abschluss kehren wir jetzt noch ins "Saint Alexandre" Pub ein und genießen 1 Glas Bier und 1 Glas Rotwein.
Dann geht es mit dem Taxi wieder zurück zum Campingplatz.
Das Wetter heute: In der Früh stark bewölkt, dann aufgelockerte Bewölkung mit Sonnenschein, aber windig und kühl.