Nach etwa 150 Metern verbreitert sich die Lai und hinter zwei mächtigen Linden erkennt man das Huecksche Haus, ein mittelalterliches Gebäude mit hohem Vordergiebel. Hier befindet sich das Naturkundemuseum, dessen ganzer Stolz ein fast 3 m langer Stör ist, angeblich der größte je in der Ostsee gefangene Fisch.

Gleich nach dem Stadttheater führt die Suur-Kloostri rechts zu einem Durchbruch in der Stadtmauer. Im Nonnenturm links neben dem Tor führt eine Wendeltreppe hoch zum hölzernen Wehrgang.

Die russisch-orthodoxe Alexander-Newskij-Kathedrale wurde mit ihren weithin sichtbaren Zwiebeltürmen, 1894-1900 als Sinnbild der Russifizierung Estlands erbaut.

Über die Lai und die Hobusepea geht es wieder in die Pikk, die längste Straße des alten Tallinn. Links kommen wir nach etwa 50 m zum Haus der Bruderschaft der Schwarzhäupter in der Pikk 26, leicht zu erkennen an dem reich verzierten Steinportal und der farbenprächtigen Tür mit Metallbeschlägen in Blütenform. Die Bruderschaft der Schwarzhäupter war die Vereinigung der jungen ledigen Kaufleute.
Gegenüber der Großen Gilde steht die Heiligengeistkirche aus dem 13. Jahrhundert. Blickfang an der Außenfassade ist eine farbenprächtige Uhr mit barocken Holzschnitzereien.

Gleich neben dem Dominikanerkloster führt die St. Katharinenpassage von der Vene zur Müürivahe. Ein Gildeschild über dem kleinen Torbogen weist auf den Durchgang hin, an dem man leicht vorbeilaufen kann - und das wäre schade, denn hier handelt es sich um die schönste Gasse Tallinns (so der Reiseführer!). Die Passage führt rechts an der Wand der ehemaligen Klosterkirche, der Katharinenkirche, entlang und bietet Mittelalter wie aus dem Bilderbuch.

Allmählich rückt der Rathausplatz, das touristische Zentrum Tallinns, näher. Da kann man schon daran erkennen, dass man in den umliegenden Straßen häufiger Postkartenhändler trifft. Auf dem Rathausplatz kommen wir zum spätgotischen Rathaus mit drachenförmigen Wasserspeiern und einer in der Sonne blitzenden Wetterfahne auf dem Turmhelm.

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